Ante Jekunica - Deutsche Oper Berlin

Fünf Fragen an

Ante Jekunica

In Modest Mussorgskys BORIS GODUNOW singt der Bass Ante Jerkunica den Mönch Pimen. Der kommentiert und beobachtet die Macht und Ohnmacht des Zaren Godunow. Hier erzählt Jerkunica von seiner Sicht auf Macht

Boris Godunow
Dirigent: Kirill Karabits
Inszenierung: Richard Jones
Mit Sir Bryn Terfel, Burkhard Ulrich, Dong-Hwan Lee, Ante Jerkunica, Robert Watson, Matthew Newlin u. a.
31. Jan.; 3. Feb; 6., 9. März

Gibt es gute Macht?
Ich denke, Macht hat zwei Seiten, eine negative und eine positive. Die gute Seite zeigt sich in Wissen, Mut, Charakter, einem starken Urteilsvermögen. Am besten nutzt man dies alles, um sein Leben zu verbessern – und das Leben anderer Menschen.

Gibt es ein Verfallsdatum für Macht?
Leider nicht. Das klingt pessimistisch, aber unsere Zeit zeigt das deutlich. Wir sind täglich Zeugen von Machtmissbrauch, Politik ist dadurch total verzerrt. Politik sollte Menschen dienen. Stattdessen dienen wir Politikern. Für mich ist Politiker ein edler Beruf – und der Missbrauch von Macht hat dieses Edle zerstört.

Ihr positives Machtvorbild?
Ich bewundere all jene, die ihre Macht nutzen, um Gutes zu bewirken, die sich etwa für die Natur einsetzen, die wir nahezu zerstört haben. Das sind Menschen, die Verantwortung übernehmen – auch für die Generationen, die uns nachfolgen. Doch leider sind jene, die sich wirklich engagieren, meist nicht mächtig genug. Bis sich das ändert, braucht die Menschheit offenbar noch etwas Zeit.

Lernt der Mensch aus der Geschichte?
Nein. Das sehen wir jeden Tag. Die Geschichte wiederholt sich immer wieder. Selbstzerstörung scheint ein Teil unserer Natur zu sein. Gleichzeitig finden wir alles, was wir heute erleben, auch in der Literatur! Nehmen wir BORIS GODUNOW, eine Geschichte von Macht und Machtmissbrauch, die um 1600 spielt. Gibt es einen großen Unterschied zur heutigen Situation in Russland oder in den USA? Ich finde nicht. Vielleicht verändern sich die äußeren Formen, aber der Kern bleibt.

Was ist eine machtvolle Stimme?
An Dezibel ist sie definitiv nicht zu erkennen! Eine Stimme hat Macht, wenn sie berührt. Wenn Zuschauer mit bewegten Herzen die Oper verlassen.

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