Gabriele Schnaut

Gabriele Schnaut

Nachruf: Im Gedenken an Gabriele Schnaut
Es ist noch gar nicht lange her, dass Gabriele Schnaut auf der Bühne der Deutschen Oper Berlin den letzten Beweis ihrer Bühnenpräsenz gab. Als Herodias in Strauss‘ SALOME zeigte sie März 2019, wie sich auch aus den kurzen, verbitterten Einwürfen, die Strauss dieser Figur zugedacht hat, ein markantes Charakterprofil formen lässt, in das die Erfahrungen eines ganzen Sängerinnenlebens einfließen. In gewisser Weise schloss sich für Gabriele Schnaut mit solchen Altersrollen sogar ein Kreis. Hatte sie ihre Laufbahn in den tieferen Stimmregionen begonnen, erschloss sie sich ab Mitte der achtziger Jahre die Rollen des hochdramatischen Sopranfachs. 2008 leitete sie dann den Wechsel ins Charakterfach ein. Nun ist die vielfach ausgezeichnete Sängerin im Alter von 72 Jahren verstorben. Die Deutsche Oper Berlin wird ihr ein ehrendes Angedenken bewahren.

Biografie
Gabriele Schnaut wurde in Mannheim geboren. Ein Studium der Musikwissenschaft und Violine führte sie zunächst nach Mainz, ihr Gesangsstudium danach an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main zu Elisa Cavelti. Sie war Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Bereits während des Studiums konnte sie auf eine rege Konzerttätigkeit als Oratorien-Altistin blicken.

Bis Mitte der 80er Jahre war sie als lyrischer und dramatischer Mezzosopran an den Opernhäusern in Darmstadt, Mannheim, Düsseldorf zu Gast. Ab 1985 folgte der Wechsel in das hochdramatische Sopranfach mit Partien wie Elektra, Brünnhilde / DER RING DES NIBELUNGEN, Isolde, Turandot, Färberin / DIE FRAU OHNE SCHATTEN, Kundry / PARSIFAL, Venus / TANNHÄUSER, Ortrud / LOHENGRIN, Fidelio, Leonore / DIE MACHT DES SCHICKSALS und Santuzza / CAVALLERIA RUSTICANA, womit sie regelmäßig an Häusern wie der Wiener Staatsoper, der Metropolitan Opera New York, der Bayerischen Staatsoper, der Mailänder Scala, am Royal Opera House Covent Garden London, am Opernhaus Zürich, der Deutschen Oper Berlin, der Hamburgische Staatsoper, der Opéra de la Bastille Paris, am Chatelet Paris, der Semperoper Dresden, am Nationaltheater Tokyo zu Gast war. Weitere Einzelgastspiele führten sie u. a. an die Opernhäuser von Chicago, San Francisco, Venedig, Neapel oder Santiago de Chile. Parallel zu Operntätigkeit absolvierte sie zahlreiche Konzerte und Liederabende, CD-Einspielungen und Videoproduktionen demonstrieren ihre künstlerische Vielseitigkeit. Zwischen 1977 und 2000 war sie Solistin der Bayreuther, im Jahre 2002 der Salzburger Festspiele.

2008 wechselte sie ins Charakterfach und interpretierte von da an Partien wie Klytämnestra / ELEKTRA, Küsterin / JENUFA, Herodias / SALOME, Emilia Marty / DIE SACHE MAKROPULOS, Mère Marie / DIALOGE DER KARMELITERINNEN. Gabriele Schnaut hat mit nahezu allen hochrangigen Dirigenten und Regisseuren ihrer Zeit zusammengearbeitet. Sie hat zahlreiche Werke zeitgenössischer Komponisten uraufgeführt.

Sie war Bayerische Kammersängerin, Kammersängerin der Freien und Hansestadt Hamburg, sowie Trägerin des Bayerischen Verdienstordens. 1997 wurde sie als Sängerin des Jahres geehrt. Von 2005 – 2014 war sie Professorin für Gesang an der Universität der Künste, Berlin.

Zu ihren jüngsten Engagements gehörten u. a. Herodias in Strauss’ SALOME an der Los Angeles Opera und der Deutschen Oper Berlin sowie eine konzertante Aufführung von Jörg Widmanns BABYLON im Concertgebouw in Amsterdam.

Foto © Anne Kirchbach

Spielplan

Newsletter

Aktuelles zum Spielplan
und zum Vorverkaufsbeginn
Persönliche Empfehlungen
Besondere Aktionen ...
Seien Sie immer gut informiert!

Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie 25% Ermäßigung bei Ihrem nächsten Kartenkauf

* Pflichtfeld





Newsletter